Tag der Arbeit – Flexibilität ist keine Einbahnstraße

Zum diesjährigen Tag der Arbeit unter dem Motto „Zeit für Solidarität“ erklärt der arbeitsmarktpolitische Sprecher Daniel Köbler:

„Gerade die gute wirtschaftliche Entwicklung und die hohe Beschäftigungszahl mahnen uns zu mehr Solidarität und dazu, der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken. Denn nicht alle Menschen profitieren von der guten wirtschaftlichen Lage.
Zeit- und Leiharbeit entwickeln sich zunehmend zu Instrumenten der Wettbewerbsverzerrung, des Lohndumpings und der Unterwanderung der Rechte der Beschäftigten. Wir müssen prekäre Beschäftigung eindämmen. Die Möglichkeit des Missbrauchs von Leiharbeit und Werkverträgen muss beseitigt werden. Der Grundsatz gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit muss endlich auch ausnahmslos für Zeit- und Leiharbeitsverhältnisse gelten.“
Köbler betont die Altersarmut als langfristige Auswirkung von prekären Beschäftigungsverhältnissen. Gerade Frauen seien vielfach betroffen, insbesondere Frauen mit Kindern. Ein Problem für Familien sei zudem eine Arbeitswelt, die immer mehr Flexibilität abverlange:
„Die Grenzen zwischen „privat“ und „beruflich“ für Beschäftigte werden zunehmend unscharf. Dies bringt unter anderem auch Herausforderungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit sich. In diesem Veränderungsprozess liegen auch große Chancen. Dazu gehört, entsprechende Rahmenbedingungen für lebensphasenorientierte Arbeitszeiten, Arbeitsplatzgestaltung und Weiterbildung zu schaffen. Nur so wird es gelingen, die umfassende Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen.“
Köbler ist erfreut über das diesjährige Motto des DGB zum 1. Mai „Zeit für mehr Solidarität“ und erklärt abschließend: „Solidarität heißt: Geflüchtete und Einheimische dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Das bedeutet: Keine Ausnahmen beim Mindestlohn und keine Absenkung von Arbeitsschutzstandards, sondern ein Einwanderungsgesetz für Deutschland!“

Dr. Claudius Ruch
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