Schulgeldfreiheit ist eine geeignete Antwort auf den Fachkräftemangel im Gesundheitssektor – Ausbildungsvergütung sollte nächster Schritt sein

Das Land Rheinland-Pfalz wird zukünftig das Schulgeld für die 940 Auszubildenden an den privaten Gesundheitsfachschulen im Land übernehmen. Die GRÜNE Landtagsfraktion hat diese wichtige Maßnahme mit einer Aktuellen Debatte auf die Agenda des Landtagsplenums gehoben. Josef Winkler, gesundheitspolitischer Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion und gelernter Krankenpfleger, begrüßt die Übernahme des Schulgelds. Eine Ausbildungsvergütung müsse aber das nächste Ziel sein, um dem Fachkräftemangel in den Gesundheitsfachberufen noch wirksamer entgegenzutreten:

„Ob Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, Masseurinnen und Masseure, oder die Medizinisch-technische Assistentin, die den Hörtest durchführt: Der Fachkräftemangel im Gesundheitssektor ist eklatant. Die nun angekündigte Schulgeldfreiheit für Gesundheitsfachberufe in Rheinland-Pfalz ist eine geeignete Antwort darauf. Als gelernter Krankenpfleger kenne ich die Situation im Gesundheitssektor aus erster Hand und freue mich ganz besonders über diese dringend notwendige Verbesserung.

Eine teure Ausbildung können sich viele schlichtweg nicht leisten. Oft ist die Ausbildung daher schon die erste Hürde, die sich jenen in den Weg stellt, die sich zu einem Gesundheitsfachberuf berufen fühlen. Das Gegenteil sollte der Fall sein, denn wir brauchen diese Menschen mit ihrem Engagement und ihrer Tatkraft händeringend. Ihre Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen zu verbessern, ist deshalb nicht nur eine Frage der sozialen Gerechtigkeit und der Wertschätzung, sondern auch notwendige Voraussetzung für eine funktionierende Gesundheitsversorgung. Schon die Ausbildung sollte darum den angehenden Auszubildenden signalisieren: Wir brauchen Euch! Eine Ausbildungsvergütung ist deshalb der nächste logische Schritt.

Da das Land das Schulgeld für Gesundheitsfachberufe nur vorübergehend übernehmen kann, muss der Bund diesen nächsten Schritt gehen und für ein Gesamtkonzept sorgen. Im Koalitionsvertrag der Bundes-Ampel wird dieses Ziel bereits angesprochen. Die Coronapandemie hat vor Augen geführt, dass ein funktionierendes Gesundheitssystem ein elementarer Eckpfeiler unserer Gesellschaft ist. Die alarmierenden Engpässe in der Pandemie machen deutlich, dass die Bundesregierung hier zeitnah tätig werden sollte.“

Dr. Claudius Ruch
stv. Pressesprecher

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