Land fördert hebammengeführte Kreißsäle

Die Landesregierung hat im heutigen Gesundheitsausschuss über ihre Förderung für hebammengeleitete Kreißsäle berichtet. An sieben Kliniken im Land sollen hebammengeführte Kreißsäle mit jeweils 30.000 Euro vom Land gefördert werden.

Dazu erklärt Josef Winkler, gesundheitspolitischer Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion:

„Das Land fördert mit den hebammengeführten Kreißsälen eine zusätzliche Wahlmöglichkeit für werdende Mütter. Hebammengeführte Kreißsäle vereinen eine natürliche Geburt mit der Sicherheit einer optimalen medizinischen Versorgung. Sie bedeuten außerdem eine Entlastung für Ärztinnen und Ärzte an den Geburtskliniken. Diese müssen den Kreißsaal nur noch aufsuchen, wenn es zu Komplikationen kommt. Gleichzeitig bleibt die Qualität der medizinischen Betreuung unvermindert. Hebammengeführte Kreißsäle entlasten daher auch die Geburtskliniken insgesamt. Die Förderung dieser Hebammenkreißsäle war uns GRÜNEN deshalb ein wichtiges Anliegen.“

Lisett Stuppy, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion, erklärt:

„Es ist wichtig, dass sich Frauen auf die Geburt mit Vertrauen und Zuversicht vorbereiten können. Viele Frauen wünschen sich eine natürliche Geburt, wollen aber trotzdem die Sicherheit einer Geburtsklinik nicht missen. Dies ist nun auch in Rheinland-Pfalz in Hebammenkreißsälen möglich. Es freut uns, dass gerade mit den geplanten Kreißsälen in Bad Kreuznach, Simmern und Kirchheimbolanden dies auch im ländlichen Raum angeboten wird. In Deutschland erleben im Schnitt leider weniger als zehn Prozent der gesunden Schwangeren eine Geburt ohne medizinisches Eingreifen. Mit dem Angebot des Hebammenkreißsaals erleichtern wir dies und erweitern auch die Wahlmöglichkeiten des Geburtsortes für Frauen und ihre Familien.“

 

 

Hintergrund:

 

Geburten in hebammengeleiteten Kreißsälen verlaufen um ein Vielfaches seltener mit medizinischen Interventionen wie Wehenmittel, PDA, Dammschnitt oder Saugglocke als in normalen arztgeleiteten Kreißsälen.

Zu dieser Thematik seien stellvertretend an dieser Stelle zwei Studien genannt:

Studie der Hochschule Osnabrück an vier Kliniken von 2007 bis 2010: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/naturliche-geburt-in-der-klinik-ganz-ohne-arzt-hebammenkreisssale-machen-es-moglich-2738.php;

Studie der Universität Bonn von 2020: https://www.dhz-online.de/news/detail/artikel/ergebnisse-des-forschungsprojekts-hebammenkreisssaal/).

Dr. Claudius Ruch
stv. Pressesprecher

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