Investitionen in fossile Energien stoppen – Internationale Divestment-Konferenz in Paris

In Paris hat gerade eine internationale Konferenz zum Thema „divestment“ aus fossilen Energien (Zurückziehen von Vermögen aus CO2-intensiven Anlagen) stattgefunden. Wolfgang Schlagwein ist als Vertreter von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz vor Ort:

„Wenn wir die Klimakrise lösen und die globale Erwärmung begrenzen wollen, müssen wir die Klimaschutzpolitik als Querschnittsaufgabe verstehen. Denn der Klimaschutz ist eben nicht ausschließlich eine Frage der Energiepolitik, sondern beispielsweise auch der Finanzpolitik. Wir können nicht den Ausstieg aus fossilen Energien politisch fordern und beschließen und gleichzeitig unsere Gelder genau da anlegen. Ein globales „divestment“, also ein Zurückziehen von Vermögen aus CO2-intensiven Anlagen,  ist das Gebot unserer Zeit. Wir wollen Investitionen dorthin umlenken, wo sie den größtmöglichen Nutzen entfalten, ohne die Umwelt zu zerstören: in erneuerbare Energien und ihre effiziente Verwendung. Nur so können wir effektiven Klimaschutz betreiben und gleichzeitig eine weitere Finanzkrise, als Folge einer CO2-Blase, verhindern.“
Schlagwein weiter: „Es ist ein gutes Zeichen, dass hier in Paris – dem Ort an dem in knapp drei Monaten die Weltklimakonferenz stattfinden wird – Menschen aus der ganzen Welt zusammenfinden, um über „divestment“ aus fossilen Energien zu diskutieren und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Diese Diskussion wollen und werden wir auch in Rheinland-Pfalz weiterführen. Denn Klimaschutz hört für uns nicht mit dem Landesklimaschutzgesetz auf. Ganz im Gegenteil: Wir fangen gerade erst an damit.“
Hintergrund:
Öffentliche und private Finanzinstitute investieren Milliardenbeträge in Kohle-, Öl- und Gasunternehmen, ohne die Schäden für das Klima zu berücksichtigen. Damit fördern sie gleichzeitig eine CO2-Blase: Sie treiben Aktienkurse in die Höhe in der Annahme, dass es in Zukunft immer einen Markt geben wird für fossile Energieträger. Das ist aber falsch. Wenn wir die Erderwärmung begrenzen, muss der Großteil der fossilen Energiereserven im Boden bleiben und wäre somit finanziell wertlos. Die Divestment-Bewegung will den finanziellen Ausstieg aus fossilen Energien. Erste Erfolge dieser Bewegung konnten bereits verbucht werden: Neben dem norwegischen Staatsfond haben sich mehrere Städte, Universitäten, Kirchengemeinden und Verbände für das „divestment“ ausgesprochen.

Dr. Claudius Ruch
stv. Pressesprecher

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