Grenznah und grenzwertig –Schrottmeiler müssen umgehend abgeschaltet werden

Die Grünen-Landtagsfraktion hat für die heutige Plenarsitzung eine Aktuelle Debatte über die Abschaltung von grenznahen Atomkraftwerken beantragt. Hierzu erklärt die anti-atompolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, Jutta Blatzheim-Roegler:

„Der Super-GAU im Atomkraftwerk Fukushima vor sechs Jahren hat uns erneut auf erschreckende Weise die Unbeherrschbarkeit der Nuklearenergie vor Augen geführt. Während in Deutschland infolge der Katastrophe ein Umdenken stattgefunden hat und nur wenige Monate später der Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen wurde, halten unsere französischen und belgischen Nachbarn weiter daran fest. Dabei haben sich vor allem dort in den vergangenen Monaten und Jahren Stör- und Zwischenfälle in Atomkraftwerken gehäuft – insbesondere in den grenznahen, veralteten Meilern Cattenom und Tihange.

In Cattenom konnte vor drei Jahren offenbar nur knapp eine Kernschmelze verhindert werden und der Meiler weist immer wieder eklatante Sicherheitsmängel auf, wie zuletzt zwei Brände im Februar 2017 darlegten. Dennoch sollen die Anlagen noch bis 2046 in Betrieb bleiben. Tihange 1 sollte bereits im Jahr 2015 stillgelegt werden, doch die Regierung beschloss eine Laufzeitverlängerung um weitere zehn Jahre. Nach bundesdeutschen Standards hätten beide AKW schon längst stillgelegt werden müssen. Es steht außer Frage, dass diese tickenden Zeitbomben so schnell wie möglich vom Netz müssen. Doch dies kann nur mit geschlossenem Einsatz auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene gelingen.“

Zum 6. Fukushima Gedenktag wird eine Studie über die Risiken eines Versagens des AKW Tihange in Prüm vorgestellt, in dessen Folge eine Podiumsdiskussion mit Umweltministerin Ulrike Höfken stattfindet. Außerdem findet an diesem Tag eine grenzübergreifende Großdemonstration in Straßburg statt.

Dr. Claudius Ruch
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