Gewaltschutz für Frauen und Kinder: Schnelle und unbürokratische Hilfe kann Leben retten

Durch räumliche Enge und fehlende Rückzugsräume während der Coronakrise sind viele Frauen und Kinder mehr denn je von häuslicher Gewalt bedroht. Frauenministerin Anne Spiegel hat heute neue Maßnahmen vorgestellt, um Betroffenen schnell und unbürokratisch helfen zu können. Dazu erklären der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Landtagsfraktion, Dr. Bernhard Braun, und die frauenpolitische Sprecherin, Jutta Blatzheim-Roegler:

„Wir begrüßen es sehr, dass in Rheinland-Pfalz zusätzliche Hilfsangebote für von Gewalt betroffene Frauen und Kinder geschaffen werden. Frauenministerin Anne Spiegel hat heute angekündigt, eine Notunterbringung mit dem nötigen Personal für die Beratung und Betreuung einzurichten, sowie finanzielle Mittel für die Ausstattung bereitzustellen. Die Frauenhäuser und Frauennotrufe sollen dabei eng eingebunden werden. Wir befürworten dieses Vorgehen ausdrücklich, denn schnelles und unbürokratisches Handeln kann Leben retten.

Räumliche Enge und fehlende Rückzugsorte verstärken Aggressionspotenziale und Spannungen innerhalb von Familien, die Situation wird zur psychischen Belastungsprobe. Gab es im normalen Tagesablauf noch die Möglichkeit für Opfer von häuslicher Gewalt, sich außerhalb der eigenen vier Wände Rückzugsräume zu schaffen oder die Abwesenheit des Partners zu nutzen, um sich an Hilfsangebote zu wenden, fallen diese Zeitfenster nun komplett weg. Für Frauen und Kinder, die zu Hause unter Gewalt leiden, kann die Situation so mitunter lebensbedrohlich werden. Hilfsmaßnahmen dulden deshalb häufig keinen Aufschub.

Zahlen aus China und Italien zeigen, dass die Anzahl von Frauen und Kindern, die häusliche Gewalt erleben, in Zeiten von Quarantäne und Kontaktsperren drastisch ansteigt. Auch Berlin berichtete Ende März von einem Anstieg von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.“

Dr. Claudius Ruch
stv. Pressesprecher

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