„Auch ein Jahr nach der beispiellosen Flut im Ahrtal sind wir weiterhin in Trauer und Solidarität mit den Opfern der Katastrophe verbunden. Die Flutwelle hat neben den schrecklichen menschlichen Verlusten auch enorme materielle Schäden hinterlassen, die nur mit großem Engagement und einem langen Atem zu beheben sind. Land und Kommunen vollbringen bei der Wiederherstellung der Infrastruktur eine Energieleistung. Gleichzeitig verpflichtet uns die Flutkatastrophe, unsere Bemühungen beim Klimaschutz noch einmal zu verstärken. Starkregen, aber auch Dürren und Waldbrände stellen aufgrund der Klimaerhitzung künftig noch häufiger eine Bedrohung für unser Land dar. Die Ursachen der Klimakrise müssen wir darum konsequent bekämpfen und die Energiewende weiter beschleunigen.

Beim Wiederaufbau geht es deshalb auch darum, das Ahrtal zukunftsfest, sicherer und nachhaltiger zu gestalten. In einer von großen Krisen geprägten Zeit ist es unser Ziel, dass das Ahrtal am Ende gestärkt aus der Katastrophe hervorgeht. Das Ahrtal soll zum Gewinner des strukturellen Wandels werden. Das Nahwärmenetz Marienthal ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie dieser Wandel gelingen kann.

Eine weitere zentrale Aufgabe ist es, aus der Flut im Ahrtal für den Katastrophenschutz in Rheinland-Pfalz zu lernen. Eine Katastrophe dieser Größenordnung soll sich möglichst nirgendwo im Land wiederholen können. Auf unseren Vorschlag hin hat deshalb eine Enquete-Kommission des Landtags zur Aufarbeitung der Flutkatastrohe ihre Arbeit aufgenommen. Die Kommission konnte im Austausch mit Expertinnen und Experten bereits wertvolle Erkenntnisse gewinnen. Am Ende ihrer Arbeit wird die Enquete-Kommission konkrete Maßnahmen und Änderungen vorschlagen, die helfen sollen, alle wichtigen Akteure in Rheinland-Pfalz noch besser auf Flutkatastrophen und andere Katastrophenszenarien vorzubereiten.“