Drei Jahre nach Fukushima: Renaissance der Atomenergie?

Anlässlich des heutigen dritten Jahrestages der Reaktorkatastrophe in Fukushima teilt Stephanie Nabinger, atompolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz mit:
„Drei Jahre dauert die Katastrophe in Japan schon an – und erst allmählich wird ihr wahres Ausmaß sichtbar: kontaminierte Gebiete, Gesundheitsschäden und noch immer heiße Reaktoren, die jederzeit wieder außer Kontrolle geraten können. Die Katastrophe von Fukushima mahnt uns, dass Atomenergie ein Risiko bleibt und deshalb der Atomausstieg unumkehrbar ist.
Doch auch in Deutschland sind noch neun Atomkraftwerke in Betrieb. Die Bilder aus Fukushima scheinen bei einigen bereits vergessen zu sein, denn schon denken die ersten wieder offen über Laufzeitverlängerungen nach. Hierzu passt auch der Frontalangriff des neuen Energieministers Sigmar Gabriel und des EU-Kommissars für Energie Günther Öttinger auf die Erneuerbaren Energien. Beide planen die Begrenzung des Anteils von Windkraftanlagen an Land und von Solaranlagen und fahren stattdessenn einen aggressiven Kurs für Kohle, Öl, Gas und Atomstrom.
Die Gefahren, die durch die zivile Nutzung der Atomkraft für Menschen und Umwelt bestehen, dürfen nicht aus dem politischen und gesellschaftlichen Diskurs verschwinden. Gerade das pannenanfällige Atomkraftwerk Cattenom – nur 19 km von Rheinland-Pfalz entfernt – zeigt mit unschöner Regelmäßigkeit, dass es im Grunde nicht betriebssicher ist. Daher muss sich die neue Bundesumweltministerin die Abschaltung Cattenoms zuoberst auf die Agenda der deutsch-französischen Gespräche setzen. Das grenznahe AKW darf nicht länger als eine rein nationale Angelegenheit Frankreichs angesehen werden.“

Dr. Claudius Ruch
stv. Pressesprecher

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