Berichte über gravierende Sicherheitsmängel im AKW Tihange

In zwei Briefen an den belgischen AKW-Betreiber und den französischen Mutterkonzern soll der Chef der belgischen Atomaufsichtsbehörde, Jan Bens,  im Juli und September dieses Jahres schwere Sicherheitsmängel am AKW Tihange kritisiert haben. Wie durch die Briefe nun bekannt wurde, hatte eine Brandsicherheitsstudie zuvor „alarmierende Wahrscheinlichkeitswerte für eine Kernfusion“ ergeben. Dazu äußern sich der Vorsitzende der GRÜNEN Landtagsfraktion, Dr. Bernhard Braun, sowie Jutta Blatzheim-Roegler, atompolitische Sprecherin:

Jutta Blatzheim-Roegler:
„Risse im veralteten Reaktordruckbehälter, gravierende Mängel im Brandschutz, in der Sicherheitskultur und in der Organisationsstruktur – man muss kein Atomkraftexperte sein, um zu verstehen, dass die Voraussetzungen für schlimmste Unfälle im AKW Tihange gegeben sind. Wenn gar der Chef einer Atomaufsichtsbehörde im Brandfall eine alarmierende Wahrscheinlichkeit für eine Kernschmelze sieht, dann ist das eine deutliche Warnung auch an die Politik.“
Dr. Bernhard Braun:
„Das Land Rheinland-Pfalz klagt bereits gegen den Betrieb des AKW Tihange. Dieses grenznahe marode AKW, das im Falle eines großen Unfalls auch Rheinland-Pfalz bedroht, muss dauerhaft abgeschaltet werden. Wir fordern Kanzlerin Merkel und die Bundesregierung dazu auf, sich ebenfalls unverzüglich für eine dauerhafte Abschaltung des AKWS einzusetzen. Wer vor dem Hintergrund der neu bekannt gewordenen Einschätzungen durch die belgische Sicherheitsbehörde untätig bleibt, handelt fahrlässig.“

Dr. Claudius Ruch
stv. Pressesprecher

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