Umgang mit zunehmenden Hitzewellen in Rheinland-Pfalz

Laut einer jüngst veröffentlichten Studie des Robert Koch-Instituts gemeinsam mit dem Umweltbundesamt und dem Deutschen Wetterdienst (Dtsch Arztebl Int 2022; 119: 451-7) kam es aufgrund der ungewöhnlichen Dürre- und Hitzephasen in den Jahren 2018 bis 2020 zu ca. 19 300 hitzebedingten Sterbefällen. Es ist aufgrund der Klimaerhitzung mit einer Zunahme von Extremwetterverhältnissen und entsprechenden Hitzewellen auch in Rheinland-Pfalz zu rechnen. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ist in Rheinland-Pfalz seit den 1950iger Jahren bereits jetzt eine Vervielfachung der gemessenen Hitzetage (Tage mit ≥ 30 Grad Tageshöchsttemperatur) zu beobachten. Die rheinland-pfälzische Städte und Landkreise sind bundesweit bei der Anzahl an Hitzetagen in der
Spitzengruppe, allen voran die Stadt Speyer. Umso wichtiger ist es, bereits jetzt geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um Rheinland-Pfalz dauerhaft an die Folgen der Klimaerhitzung anzupassen.

Wir fragen die Landesregierung:

1. Wie schätzt die Landesregierung die Studienergebnisse in Bezug zu Rheinland-Pfalz ein (Dtsch Arztebl Int 2022; 119: 451-7)?
2. Welche Kenntnisse hat die Landesregierung über eine im Zuge der Klimaerhitzung erhöhte Wahrscheinlichkeit von Extremwetterereignissen, wie z. B. Starkregen, Dürre- oder Hitzewellen in Rheinland-Pfalz?
3. Welche Auswirkungen hätte ein deutlicher Anstieg der Temperaturen (über 1,5 Grad im langjährigen Mittel gemäß Paris-Abkommen) bzw. die Zunahme von Hitzetagen und Tropennächten auf die Gesundheit der Bevölkerung?
4. Welche Auswirkungen werden sich, nach Erkenntnissen der Landesregierung, aus dem bevorstehenden Temperaturanstieg für die urbanen bzw. dicht besiedelten Gebiete ergeben, z. B. entlang des Ober- und Mittelrheins?
5. Welche Städte, Kreise oder Verbandsgemeinden in Rheinland-Pfalz haben bereits Hitzeaktionspläne oder ähnliche Anpassungsstrategien nach Kenntnisstand der Landesregierung eingeführt?
6. Wie unterstützt die Landesregierung die Kommunen bei der Erarbeitung und Umsetzung von regionalen Anpassungsstrategien bzw. Hitzeaktionspläne?
7. Welche konkreten Klimaanpassungsmaßnahmen zur Verringerungen von Hitzegefahren werden durch die Landesregierung unterstützt bzw. gefördert?