Schottergärten und Verödung unserer Kommunen beenden

Schottergärten gelten sowohl im ländlichen als auch im städtischen Raum als pflegeleicht und haben sich leider zu einem Trend entwickelt. Diese Vorgärten bestehen häufig nur aus Kies, Schotter und wenigen Pflanzen. Im Vergleich zu einem bepflanzten Vorgarten fehlt sowohl eine gesunde Bodenschicht als auch eine Vielfalt an Pflanzenarten, welche unsere Städte und Dörfer als Lebensraum für unsere heimische Artenvielfalt bereichern. Nachweislich (u. a. Studien der Technischen Hochschule Bingen) sorgen diese Schotter- und Kiesflächen für innerörtliche Temperaturerhöhungen, ein verschlechtertes Mikroklima und eine ökologische Verödung unserer Ortslagen. Zu diesem Ergebnis kamen auch Felix und Florian Heim, welche für ihr Forschungsprojekt beim diesjährigen Bundesfinale von Jugend forscht den Sonderpreis „Klimaschutz“ erhalten haben. Gerade in Zeiten zunehmender Klimaerhitzung gilt es, bepflanzte Flächen im besiedelten Bereich gezielt zu erhalten und zu fördern.

Vor diesen Hintergrund fragen wir die Landesregierung:

1. Wie bewertet die Landesregierung den Einfluss von Schottergärten auf das Mikroklima und die Biodiversität im Siedlungsraum?
2. Welche Förderprogramme bietet die Landesregierung aktuell an, um begrünte Flächen im besiedelten Raum zu stärken?
3. Welche rechtlichen Möglichkeiten haben die Kommunen, um dem ausufernden Einsatz von Schottergärten zu begegnen?
4. Sind der Landesregierung Kommunen und Städte bekannt, die bereits Verbote ausgesprochen, in Bausatzungen festgeschrieben oder Kampagnen gegen Schottergärten gestartet haben (bitte tabellarisch nach Datum und Kommune)?
5. Welche Möglichkeiten sieht die Landesregierung, über eine Änderung des bestehenden Rechtsrahmens (z. B. LBauO) die Verwendung von Schottergärten stärker einzugrenzen?
6. Welche zukünftigen Maßnahmen plant die Landesregierung vor dem Hintergrund unserer Klimaschutzziele sowie unserer Biodiversitätsstrategie, um begrünte Flächen im besiedelten Bereich stärker zu fördern?