Führen in Teilzeit in Landesbehörden

Klassischerweise arbeiten Führungskräfte in Vollzeit. Dadurch werden viele Menschen, deren Lebensrealitäten sich nicht mit einem Vollzeitjob vereinbaren lassen, systematisch ausgeschlossen. Dies betrifft Frauen überproportional häufig. Demnach könnte Führen in Teilzeit dazu beitragen, Beruf und Familie in verschiedenen Lebensphasen besser zu vereinbaren, Führungspositionen für ein breites Spektrum an Menschen zugänglich zu machen und darüber hinaus auch den Frauenanteil in Führungspositionen zu erhöhen. Führen in Teilzeit kann zudem die Attraktivität einer Arbeitsstelle erhöhen gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um eine Viertagewoche. In der Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung und Frauen am 9. September 2020 berichtete die Landesregierung über einen Ministerratsbeschluss zur strategischen Personalplanung für Frauen in Führungspositionen in der Landesverwaltung. Der Beschluss sah unterschiedliche Maßnahmen vor, um den Frauenanteil in Führungsfunktionen zu erhöhen.

Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

1. Wie viele Führungskräfte in Teilzeit beschäftigten die obersten Landesbehörden zum Stichtag 30. April 2023?

2. Wie hoch ist der Frauenanteil bei Führungskräften in Teilzeit zum Stichtag 30. April 2023 in den obersten Landesbehörden?

3. Wie bewertet die Landesregierung das Modell Führungskräfte in Teilzeit/führende Tandems auch vor dem Hintergrund der Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Dienstes für Arbeitnehmer*innen?

4. Plant die Landesregierung, die Option Führungskräfte in Teilzeit/führende Tandems in Landesbehörden auszubauen?

5. Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für Frauen in Führungsfunktionen ein Betreuungsplatz sehr wichtig. Für die Landesverwaltung wurde eine Kindertagespflege am Standort Mainz eingerichtet. Wie viele der dort zur Verfügung gestellten Plätze sind derzeit belegt?

6. Wie hoch ist der tatsächliche Bedarf an Kitaplätzen in der Landesverwaltung am Standort Mainz?

7. Das Mentoring-Programm der Landesregierung „Mehr Frauen an die Spitze!“ soll durch ein Alumni-Netzwerk erweitert werden. Wie sieht das Veranstaltungskonzept für das Netzwerk aus, und gab es bereits Alumni-Treffen?