Entwicklung von Hitzetagen in Rheinland- Pfalz und regionale Anpassungsstrategien

Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ist in Rheinland-Pfalz seit den 1950er-Jahren eine Verdreifachung
der Hitzetage (Tage mit ≥ 30 °C Tageshöchsttemperatur) zu beobachten.
Schon jetzt bilden rheinland-pfälzische Städte und Landkreise bundesweit bei der Zahl der Hitzetage die Spitzengruppe, allen voran
Speyer. Berechnungen zur weiteren Temperaturentwicklung wie die Studie „Kommunale Klimaanpassung im Welterbe Oberes
Mittelrheintal“ der Hochschulen Koblenz, Bingen und Geisenheim kommen zu dem Ergebnis, dass künftig ein weiterer Anstieg
der Durchschnittstemperatur im Land um mehrere Grad zu erwarten ist. Umso wichtiger ist es, bereits jetzt geeignete Maßnahmen
zu ergreifen, um Rheinland-Pfalz dauerhaft an die Folgen der Klimaerhitzung anzupassen.
Ich frage die Landesregierung:
1. Welche Kenntnisse hat die Landesregierung über eine im Zuge der Klimaerhitzung erhöhte Wahrscheinlichkeit von Extremwetterereignissen
wie z. B. Starkregen, Dürre- oder Hitzewellen in Rheinland-Pfalz?
2. Welche Auswirkungen hätte ein deutlicher Anstieg der Temperaturen (über 1,5 °C im langjährigen Mittel) bzw. die Zunahme
von Hitzetagen und Tropennächten auf die Bevölkerung und ihre Gesundheit?
3. Welche Auswirkungen würden sich aus dem Temperaturanstieg für die aquatische und terrestrische Tier- und Pflanzenwelt
ergeben, z. B. entlang des Ober- und Mittelrheins?
4. Welche regionalen Anpassungsstrategien, z. B. durch vorsorgliche Anpassungen in der Raum- und Flächennutzungsplanung
sowie städtebaulichen Entwicklung, könnten die Auswirkungen der Temperaturerhöhung abmildern?
5. Wie unterstützt die Landesregierung die Kommunen bei der Erarbeitung und Umsetzung von regionalen Anpassungsstrategien
bzw. Hitzeaktionsplänen?
6. Welche kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen (z. B. Beschattung durch Pflanzen) können das Stadtklima positiv beeinflussen,
um vor allem im urbanen Gebiet den Auswirkungen zunehmender Extremwetterereignisse entgegenzuwirken, und wie
unterstützt oder fördert das Land etwaige Maßnahmenumsetzungen?