Corona-Stress für Kinder und Jugendliche nimmt zu – mit starker sozialer Infrastruktur (präventiv) helfen

Antrag der Fraktionen der SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP nach § 76 Abs. 2 der Vorl. GOLT

Coronabedingte Einschränkungen wirken sich massiv auf die kognitive, psychische, motorische und soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen aus. Zu dem Ergebnis kommen mehrere nationale Studien, unter anderem die Copsy-Studie (Corona und Psyche) oder die Studie von Prof. Dr. Bujard et al. „Belastungen von Kindern, Jugendlichen und Eltern in der Corona-Pandemie“. Auch die Corona-Jugendbefragung des Familien- und Jugendministeriums von August 2021 zeigt deutlich, dass sich für die Mehrheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihre Lebenssituation durch die Corona-Pandemie verschlechtert hat. Sie wurden mit großen Belastungen und Einschränkungen konfrontiert. Es gibt in Rheinland-Pfalz eine gut aufgestellte Regelstruktur zur Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien innerhalb der Kinder- und Jugendhilfe. Diese reicht von niedrigschwelligen, wohnortnahen Angeboten der Beratung und Begleitung, über teilstationäre Angebote und Tagesgruppen bis hin zu stationären Hilfemaßnahmen im Rahmen der Heimerziehung und der Vollzeitpflege. In Zeiten der Corona-Pandemie und den damit verbundenen psychosozialen Belastungen bei Kindern, Jugendlichen und Familien haben präventive Beratungsangebote eine besondere Bedeutung erlangt, da sie kurze Zugangswege haben, schnell erreichbar sind und von den Betroffenen als niedrigschwellig erlebt werden.

Vor diesem Hintergrund bitten wir die Landesregierung um Berichterstattung, welche Angebote der Kinder- und Jugendhilfe, insbesondere der Erziehungs-, Familien-, Lebens- und Migrationsberatung sowie der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit es in Rheinland-Pfalz gibt, um junge Menschen und ihre Familien in Belastungssituationen (präventiv) zu unterstützen.