Altersarmutsgefahr für Frauen

Laut einer am 16. Dezember 2021 veröffentlichten Studie des BMFSFJ leiden fast ein Viertel aller über 80-jährigen Frauen unter
Altersarmut. Ältere Frauen sind fast 10 Prozent häufiger von Altersarmut betroffen als Männer. Gründe hierfür sind die bei Frauen
dieser Generation teilweise sehr langen Erwerbsunterbrechungen bzw. die Tatsache, dass sie aufgrund der Erziehung von Kindern
und der Pflege von Angehörigen maßgeblich nur in Teilzeit oder in einem geringfügigen Beschäftigungsverhältnis tätig waren. Ursache
hierfür waren nicht zuletzt gesellschaftliche Rahmenbedingungen aufgrund bestehender Rollenvorstellungen.
Trotz der heute verbesserten Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie und der gerechteren Verteilung von
Sorgearbeit zwischen Männern und Frauen kann von einer gleichberechtigten Teilhabe der Geschlechter am Arbeitsmarkt noch nicht
gesprochen werden. Noch immer reduzieren vor allem Frauen ihre Erwerbstätigkeit, da maßgeblich sie die Sorgearbeit in der Familie
übernehmen. Dies ist mit erheblichen negativen Auswirkungen auf ihre Rentenansprüche verbunden.
Die Corona-Pandemie führte auch auf dem Arbeitsmarkt zu Veränderungen.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung:

1. Wie hat sich die Anzahl der von Altersarmut betroffenen Frauen (Bezieherinnen von Grundsicherung im Alter, SGB XII) in
Rheinland-Pfalz seit dem Jahr 2015 entwickelt?

2. Wie viel Prozent der Frauen in RLP arbeiten aktuell in Teilzeit oder sind in einem Midi- und oder Minijob-Verhältnis?

3. Wie viele Männer und wie viele Frauen haben vor dem Hintergrund, dass die Corona-Pandemie auch auf dem Arbeitsmarkt zu
Veränderungen führte, in den Jahren 2020/2021/2022 ihre Arbeitszeit um wie viel Prozent reduziert?

4. Wie hat sich das Rentenniveau von Männern und Frauen im Vergleich in den letzten zehn Jahren verändert?

5. Was sind aus Sicht der Landesregierung die Ursachen von Altersarmut bei Frauen, und was tut die Landesregierung zur Bekämpfung
dieser Ursachen?