Dazu erklärt Daniel Köbler:

„Mehr als 86 Prozent der Kitas im Land öffnen neun Stunden oder länger. Das sind sehr gute Nachrichten für unsere Familien in Rheinland-Pfalz. Lange Betreuungszeiten sind eine wichtige Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das neue Kita-Gesetz wirkt. Allerdings zeigt die Antwort der Landesregierung auch, dass derzeit in 143 Kindertageseinrichtungen eine Betreuung von weniger als sieben Stunden angeboten wird. Hier muss genau hingeschaut werden, warum der Rechtsanspruch nicht in Gänze erfüllt wird und gegebenenfalls nachgebessert werden.“

Hintergrund:

Im Rahmen des neuen Kita-Gesetzes von 2019 wurde festgelegt, dass alle Kinder ab einem Jahr einen Anspruch auf eine siebenstündige durchgehende Betreuung in einer Kindertageseinrichtung haben. Eltern müssen von diesem neuen Rechtsanspruch keinen Gebrauch machen. Somit muss kein Kind gegen den Willen der Eltern sieben Stunden oder mehr in der Kita verbringen. Ziel der neuen Kita-Gesetzgebung ist vielmehr eine Betreuung entlang der Bedarfe der Familien. Es kommt daher auf eine präzise Bedarfserhebung und -planung vor Ort an, damit Familien ein für sie passendes Betreuungsangebot erhalten können. Diese Bedarfsplanung ist Aufgabe der örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe. Es ist möglich, dass die in der Antwort der Landesregierung genannten 143 Kindertageseinrichtungen zwar nicht den Rechtsanspruch einer siebenstündigen Betreuung in Gänze erfüllen, aber dennoch die Bedarfe der Familien gut abbilden. Daher muss vor Ort genau geschaut werden, wie die einzelnen Betreuungsangebote zustande kommen und inwieweit sie die tatsächlichen Bedarfe der Eltern berücksichtigen.

Zur Kleinen Anfrage: https://dokumente.landtag.rlp.de/landtag/drucksachen/8876-18.pdf

Zur Antwort der Landesregierung: https://dokumente.landtag.rlp.de/landtag/drucksachen/9096-18.pdf