Über 266.000 Anzeigen online: Digitale Erfolge und wachsende Nutzung
Die Onlinewache in Rheinland-Pfalz wurde auf Druck der GRÜNEN Fraktion Ende 2018 gemeinsam mit dem Saarland eingeführt und hat sich seither bewährt. Mit Stand Ende 2024 wurden über 266.000 Anzeigen und Hinweise digital erfasst. Besonders deutlich ist der Anstieg in sensiblen Deliktsbereichen wie Internetbetrug, Diebstahl und Sachbeschädigung. Auch Straftaten wie “Hass im Netz” werden zunehmend online angezeigt: Die Zahl dieser Eingänge stieg zwischen 2023 und 2024 um rund 23 Prozent von 971 auf 1.196.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Anzeigen lassen sich rund um die Uhr und ortsunabhängig erstatten. Die Onlinewache ermöglicht bürgernahe Kommunikation, ohne den Gang zur Wache. Carl-Bernhard von Heusinger fasst zusammen:„Mit der Onlinewache haben wir einen GRÜNEN Erfolg erzielt und ein niederschwelliges Angebot geschaffen, das hervorragend angenommen wird und sich im Land fest etabliert hat. Der Anteil der Online-Anzeigen nimmt weiter zu. Mit dem digitalen Angebot haben wir angesichts der bisher über 260.000 Online-Anzeigen schon jetzt einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung der Polizei geleistet.“
Weiterentwicklung gefordert: Auf neue Kriminalitätsformen reagieren
Trotz der positiven Entwicklung zeigt die Anfrage auch Handlungsbedarf auf. Zwar lassen sich grundsätzlich alle Delikte über die Onlinewache anzeigen, doch bei komplexeren oder schweren Straftaten stoßen die digitalen Prozesse an Grenzen. Hier sind weiterhin persönliche Anzeigenaufnahmen und unmittelbare polizeiliche Maßnahmen erforderlich. Ebenso ist die Kommunikation mit Anzeigenden bisher nicht durchgehend digital möglich: Zeugenvernehmungen erfolgen in der Regel vor Ort oder per Papierformular. Ein elektronischer Anhörbogen ist zwar in Planung, aber noch nicht einsatzbereit.
Hinzu kommt: Die Onlinewache dient bislang vorrangig der Bearbeitung einfach gelagerter Delikte. Der Abgeordnete von Heusinger fordert deshalb vorausschauende Strategien: „Ein Ausbau des Angebots der Onlinewache hin zur bundesweit ersten Online-Polizeiinspektion mit 24/7 Vollservice wie in einer echten Wache sollte geprüft werden, um auch künftig angemessen auf die Herausforderungen der Internetkriminalität reagieren zu können. Eine zukunftsfähige Polizei muss digital gut aufgestellt sein.“
Vergleichszahlen zeigen: Digitalisierung entlastet, ersetzt aber nicht
Auch wenn die Onlinewache einen wichtigen Teil der Anzeigenbearbeitung übernimmt, bleibt der Großteil des polizeilichen Alltags weiterhin analog: Allein 2023 und 2024 wurden in Rheinland-Pfalz über 566.000 Anzeigen außerhalb der Onlinewache registriert. Die digitale Erfassung ist damit ein wachsender
,Bestandteil des Gesamtsystems, der die konventionelle Anzeigeerstattung jedoch nicht ersetzt.Die Landesregierung betont in ihrer Antwort, dass die statistische Auswertung der Online-Anzeigen nur eingeschränkt aussagekräftig sei. Grund dafür sind technische und systemimmanente Unterschiede zur Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS). Dennoch belegt die Anfrage: Die Onlinewache ist ein fester Bestandteil der kriminalpolizeilichen Infrastruktur geworden.
Fazit: Fortschritt nutzen, Strukturen weiterdenken
Die Anfrage von Carl-Bernhard von Heusinger zeigt exemplarisch, wie digitale Angebote wie die Onlinewache erfolgreich in die polizeiliche Praxis eingebettet werden können. Gleichzeitig wird deutlich, dass ihr volles Potenzial noch nicht ausgeschöpft ist. Der politische Auftrag ist klar: Die Onlinewache muss weiter ausgebaut werden, damit die Polizei digital weiter auf der Höhe bleibt.
Link zur Onlinewache
Onlinewache Rheinland-Pfalz: Erfolgsmodell mit Ausbaupotenzial
Die Digitalisierung polizeilicher Dienstleistungen schreitet in Rheinland-Pfalz voran. Seit 2018 bietet die Onlinewache der Landespolizei den Bürger:innen ein niedrigschwelliges Angebot für Strafanzeigen im Netz – und das mit wachsendem Erfolg. In einer Kleinen Anfrage hat sich der Landtagsabgeordnete Carl-Bernhard von Heusinger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) über die aktuellen Entwicklungen des digitalen Anzeigeportals informiert und eine Bilanz gezogen. Die Antwort des Innenministeriums bekräftigt: Die Onlinewache ist ein tragfähiger Baustein moderner Sicherheitsarchitektur in Rheinland-Pfalz.

Die Onlinewache ist ein digitales Portal der Polizei Rheinland-Pfalz, über das Bürger:innen einfach und ortsunabhängig Strafanzeigen erstatten können. Sie wurde Ende 2018 auf Druck der GRÜNEN Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz eingeführt und richtet sich vor allem an Menschen, die minderschwere Delikte wie Diebstahl, Betrug oder Sachbeschädigung melden möchten.
Bis zum 31. Dezember 2024 gingen über die Onlinewache mehr als 266.000 Anzeigen und Hinweise ein. Die Tendenz ist steigend – besonders im Bereich Internetkriminalität.
Grundsätzlich können alle Straftaten online angezeigt werden. Die Onlinewache ist jedoch vor allem für einfach gelagerte und weniger schwere Delikte gedacht. Schwerwiegende Straftaten, bei denen polizeiliche Sofortmaßnahmen nötig sind, sollten direkt vor Ort angezeigt werden.
Carl-Bernhard von Heusinger (GRÜNE) sieht in der Onlinewache ein erfolgreiches digitales Angebot, das bereits zur Entlastung der Polizei beiträgt. Er fordert einen Ausbau, um auf neue Herausforderungen wie Internetkriminalität und Hass im Netz besser reagieren zu können.
Noch nicht vollständig. Während die Anzeige online eingereicht werden kann, erfolgt die weitere Kommunikation je nach Fall telefonisch, schriftlich oder persönlich. Ein elektronischer Anhörbogen ist in Planung, um die digitale Bearbeitung weiter zu verbessern.