„Die Polizei in Rheinland-Pfalz wird immer weiblicher. Es ist ein großer Erfolg unserer Gleichstellungspolitik, dass wir das tradierte Bild des männlichen Polizeibeamten immer stärker durchbrechen“, sagte Carl-Bernhard von Heusinger, innenpolitischer Sprecher. „Dass die Gleichstellung zunehmend auch bei den Führungskräften ankommt, freut uns besonders. Aber: Es gibt noch Luft nach oben. Denn erst nach über 35 Jahren haben wir mit Anja Rakowski im Jahr 2023 die erste weibliche Polizeipräsidentin in Rheinland-Pfalz bekommen. Die nächste Polizeipräsidentin darf nicht so lange auf sich warten lassen. Dafür brauchen wir gezielte Frauenförderung!” in 2025 Abschnitte:
Wo steht die Polizei RLP bei Gleichstellung?
Seit 2020 ist der Frauenanteil im vollzugspolizeilichen Bereich von gut 25 auf Prozent gestiegen (Stichtag jeweils 1. Januar). Parallel wuchs der Anteil von Frauen in Führungsfunktionen ; im 4. Einstiegsamt allein sind es 25,60 Prozent. „In diese Richtung muss es weitergehen“, betonte Heusinger.
Welche Maßnahmen stärken den Frauenanteil?
Das Land setzt auf Nachwuchswerbung (u. a. Girls’ Day), gezielte Ausschreibungen und flexible Arbeitsformen. Besonders Mentoring-Programme unterstützen Frauen auf dem Weg in erste Führungsaufgaben; die Teilnahme ist inzwischen in Teilzeit möglich. Ebenfalls wichtig sind die Gleichstellungspläne, die schwarz auf weiß zeigen, in welchen Bereichen Frauen unterrepräsentiert sind und gefördert werden müssen. „Unser Ziel ist aber die vollständige Gleichstellung. Bis dahin liegt noch Arbeit vor uns“, sagte Lisett Stuppy, frauenpolitische Sprecherin. Zudem werden Beförderungen und Teilzeitanteile regelmäßig ausgewertet.
Wie entwickeln sich die Zahlen der Anwärter:innen?
Von Mai 2020 bis Mai 2025 lag der Frauenanteil bei den Polizeikommissaranwärter:innen insgesamt bei 35 Prozent. Einzelne Jahrgänge überschritten 40 Prozent, etwa der 29. Bachelorstudiengang mit 42 Prozent Frauen. Das stützt die Perspektive steigender Anteile in der Fläche und in Führung, wenn diese Jahrgänge nachrücken. Beförderungsrunden zeigten zuletzt einen wachsenden Frauenanteil, von 31 auf 36 Prozent (Mai 2024/2025).