Initiative Anfrage

Prävention von Suiziden in rheinland-pfälzischen Haftanstalten

Inhaftierte sind in besonderem Maße psychischen Belastungen ausgesetzt. Der Freiheitsentzug, der Abbruch sozialer Bindungen und die Anpassung an den Haftalltag führen häufig zu Stress, Ängsten und Depressionen. Besonders gefährdet sind nach einer aktuellen Berichterstattung neu aufgenommene Inhaftierte, insbesondere in der Untersuchungshaft, in den ersten Tagen und Wochen nach der Inhaftierung. Auch für jüngere Menschen kann diese Situation eine große Belastung bedeuten, wie ein kürzlich bekannt gewordener Fall eines jugendlichen Inhaftierten im Saarland verdeutlicht.
Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

  1. Welche Kenntnisse liegen der Landesregierung über die Zahl der jugendlichen und heranwachsenden Inhaftierten in Rheinland-Pfalz in den Jahren 2021 bis 2025 vor (bitte nach Haftform aufschlüsseln)?
  2. Welche Kenntnisse liegen der Landesregierung über die Zahl der Suizide der jugendlichen und heranwachsenden Inhaftierten in Rheinland-Pfalz in den Jahren 2021 bis 2025 vor (bitte nach Haftform aufschlüsseln)?
  3. Welche Maßnahmen bestehen in den Justizvollzugsanstalten und Jugendstrafanstalten in Rheinland-Pfalz zur Prävention von Suiziden bei Inhaftierten?
  4. Welche besonderen Vorkehrungen gibt es für neu aufgenommene Inhaftierte in den ersten Tagen und Wochen nach der Inhaftierung?
  5. Welche Schulungs- oder Fortbildungsangebote zur Suizidprävention stehen den Bediensteten in den Justizvollzugsanstalten und Jugendstrafanstalten zur Verfügung?
  6. Welche präventiven Unterstützungs- oder Beratungsangebote gibt es für Inhaftierte, die sich in einer psychischen Krisensituation befinden?
  7. Inwiefern unterscheiden sich die Maßnahmen zur Suizidprävention zwischen Untersuchungshaft und Strafvollzug?