Starkes Engagement der Lehrkräfte
„Über 25.000 Teilnahmen an Fortbildungen zur inklusiven Pädagogik sind ein starkes Signal. Viele unserer Lehrkräfte wollen Inklusion. Wir müssen ihnen die Ressourcen und die Zeit dafür geben“, so Daniel Köbler, bildungspolitischer Sprecher der GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz.
Aus der Anfrage an die Landesregierung geht hervor, dass besonders in Grundschulen ist die Bereitschaft hoch ist, sich fachlich weiterzubilden:
- Grundschulen: 5.738 Teilnahmen
- Realschulen Plus: 4.013 Teilnahmen
- Gymnasien: 3.195 Teilnahmen
Diese Entwicklung ist auch vor dem Hintergrund der seit 2022 stagnierenden Zahlen der pädagogischen Fachkräfte und Förderschullehrkräfte im inklusiven Unterricht bei rund 747 Vollzeitäquivalenten begrüßenswert.
Es ist gut und richtig, dass immer mehr Lehrkräfte sehen, dass inklusive Bildung nicht allein auf Förderschullehrkräfte übertragen werden kann, sondern alle angeht. Nichtdestotrotz müssen wir auch weiterhin alles dafür tun, um mehr Förderlehrkräfte in unser Regelschulsystem zu bekommen. Um Eltern und Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf ein attraktives Angebot im Regelschulsystem machen zu können.
Exklusionsquote zeigt Handlungsbedarf
Trotz dieser Fortschritte bleibt eine zentrale Herausforderung bestehen: Die Exklusionsquote liegt seit fünf Jahren konstant bei rund 4,4 bis 4,5 Prozent. Das bedeutet, dass immer noch viele Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf auf Förderschulen verwiesen werden. Daniel Köbler bringt es auf den Punkt: „Die kaum veränderte Exklusionsquote zeigt: Wir haben noch Luft nach oben. Unser Ziel bleibt, dass weniger Kinder auf Förderschulen verwiesen werden.“ Damit dieses Ziel erreicht werden kann, sei es entscheidend, die Regelschulen stärker zu befähigen: „Dafür müssen wir die Regelschulen befähigen, alle Kinder individuell zu fördern.“ ,so Köbler weiter.
Wir brauchen also mehr grundständig, aber auch mehr gut fort- und weitergebildete Fachkräfte, mehr Ressourcen und mehr Zeit für individuelle Förderung.
GRÜNE fordern: Inklusion darf kein Lippenbekenntnis bleiben
Die GRÜNEN in Rheinland-Pfalz machen deutlich, dass Inklusion mehr als ein pädagogisches Ideal ist – sie ist ein Menschenrecht. Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention erfordert langfristige Investitionen in Personal, Fortbildung und Schulentwicklung. „Wir GRÜNEN wollen, dass möglichst alle Kinder gemeinsam lernen. Deshalb wollen wir Förder- und Beratungssysteme weiter ausbauen und die Regelschulen in ihrer inklusiven Arbeit stärken“, betont Köbler abschließend. Das Ziel, möglichst alle Kinder mit Förderbedarf in die Regelschule zu integrieren, behalten wir GRÜNE klar im Blick.