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Hitzeschutz in Kitas und Schulen: Rheinland-Pfalz macht Bildungseinrichtungen fit für den Klimawandel

Steigende Temperaturen stellen Bildungseinrichtungen vor wachsende Herausforderungen. Kinder und Jugendliche verbringen hier viele Stunden am Tag – in Räumen, die Schutz und gute Lernbedingungen bieten sollen. Doch an heißen Sommertagen stoßen viele Gebäude an ihre Grenzen. Rheinland-Pfalz reagiert bereits mit einem umfassenden Maßnahmenpaket, das auf Sensibilisierung, kurzfristige Vorsorge und langfristige bauliche Anpassungen setzt.

Mit der neuen Schulbaurichtlinie beispielsweise gibt es zusätzliche Fördermittel, wenn bestimmte Nachhaltigkeitsstandards erreicht werden. Belohnt wird, wer heute schon an morgen denkt – und Hitzeschutz von Anfang an mit plant.

Auch über das Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) werden grüne Fassaden und beschattete Außenflächen gefördert. Im Kita-Bereich unterstützt das Land Investitionen in Klimaschutz und Klimaanpassung ebenfalls – etwa durch Baukostenzuschüsse oder Programme wie das Kitabauprogramm 2024.

Hitzeschutz – Da geht noch mehr

Die bisherigen Maßnahmen sind wichtige Erfolge GRÜNER Regierungsarbeit, reichen allerdings noch nicht aus. Ziel sollte sein, den Hitzeschutz soweit auszubauen, dass „hitzefrei“ der Vergangenheit angehört.

Dr. Lea Heidbreder, umwelt- und baupolitische Sprecherin, fordert daher, dass Kitaträger – anders als bisher – ebenfalls zur Erstellung von Hitzeschutzplänen verpflichtet werden. Angesichts zunehmender Hitzetage in Rheinland-Pfalz reiche eine bloße Orientierung am Hitzeaktionsplan des Landes nicht aus. Kitas und Schulen benötigten verbindliche Mindeststandards, die den spezifischen Anforderungen dieser Einrichtungen gerecht werden. Zudem betont sie die Wirkung beschatteter Schulhöfe und begrünter Fassaden – sowohl für das Raumklima als auch für die Aufenthaltsqualität im Freien. „Eine gute Beschattung von Außenbereichen und Schulhöfen schützt Kinder, Lehrkräfte sowie Betreuerinnen und Betreuer“, so Heidbreder.

Auch Daniel Köbler, bildungspolitischer Sprecher, hebt hervor, dass klimaangepasstes Bauen im Bildungsbereich möglichst verbindlich sein müsse. Die Auswirkungen hoher Temperaturen auf Gesundheit, Konzentrationsfähigkeit und Lernerfolg seien nicht zu unterschätzen. Gleichzeitig brauche es neben langfristigen Bauprojekten auch kurzfristige Entlastungen. Förderungen für Maßnahmen wie Fassadenbegrünung und Sonnensegel seien hier denkbar. Ebenso hält er es für sinnvoll, zumindest einzelne kühlbare Räume vorzuhalten. „Mit Blick auf den Gesundheitsschutz und gleichzeitig möglichst geringe Kosten könnte es sinnvoll sein, in Bildungseinrichtungen zumindest einzelne kühlbare Räume vorzuhalten“, so Köbler.

Fazit: Hitzeschutz als gemeinsame Aufgabe

Rheinland-Pfalz stellt klar: Der Schutz vor Hitzebelastung in Kitas und Schulen ist nicht optional, sondern eine gemeinsame Pflicht aller Beteiligten. Träger, Leitungspersonal und das Land arbeiten gemeinsam an kurz- und langfristigen Lösungen. Die Verbindung von baulicher Nachhaltigkeit, pädagogischer Sensibilisierung und politischer Förderung zeigt, wie klimafeste Bildungseinrichtungen gestaltet werden können.

FAQ

Hohe Temperaturen beeinträchtigen die Konzentration, gefährden die Gesundheit und erschweren Lernen und Betreuung. Besonders Kinder sind anfällig für Hitzestress.

Lüften, Verdunkeln, Schattenplätze, Trinkpausen, angepasste Unterrichtszeiten sowie Sensibilisierung von Eltern, Kindern und Personal.

Neben der Schulbauförderung existieren Programme wie KIPKI, Regionales Zukunftsprogramm, Startchancen-Programm und Sondermittel für den Kitabau.