Blog

Fachdialog „Ausbauen, umbauen, für die Zukunft bauen“

Im Ausbau und Umbau von bestehenden Gebäuden steckt großes Potenzial. Wir GRÜNEN wollen das Bauen im Land modern und nachhaltig gestalten und gemeinsam mit der Bauwirtschaft und den Kommunen eine neue Umbaukultur entwickeln. Darüber haben wir in unserem Fachdialog „Ausbauen, umbauen, für die Zukunft bauen“ mit Expert:innen aus Verwaltung, Bauwirtschaft und Verbänden diskutiert. Zu Gast in der GRÜNEN Landtagsfraktion waren Sarah Dungs (Vorsitzende Verband für Bauen im Bestand), Andreas Gröhbühl (Verband der Wohnungswirtschaft Rheinland-Westfalen), Thomas Dang (Vorstandsmitglied Architektenkammer RLP) und Manuel Steinbrenner (Baudezernent der Stadt Kaiserslautern)

Ein Schritt in die richtige Richtung ist dabei die Einführung des Gebäudetyps E wie „einfach“ oder „experimentell“. Dadurch kann bei Bauprojekten auf gewisse Standards verzichtet werden, die ausschließlich dem Komfort dienen. Bauen soll dadurch schneller, einfacher und kostengünstiger werden. Land und Kommunen sollten hier Vorreiter sein, Projekte anstoßen und diese wissenschaftlich begleiten.

Bauen im Bestand ist häufig auf den ersten Blick wirtschaftlich betrachtet teurer als ein Neubau. Bei der Beurteilung von Neubau und Umbau müssen aber auch weitere Faktoren berücksichtigt werden, wie etwa der Ressourcenverbrauch und die entstehenden CO2-Emissionen. Ein CO2-Schattenpreis bei Baumaßnahmen könnte dazu führen, dass die Bestandsnutzung auch wirtschaftlich attraktiv wird.

Der Fachdialog hat deutlich gezeigt: Der Umbau von Bestandsgebäuden bietet eine große Chance. Zugleich sind erhebliche Anpassungen in der Planung, den Normen und der Zusammenarbeit aller Beteiligten notwendig. Große Teile der Branche haben sich bereits auf den Weg hin zur neuen Umbaukultur gemacht. Jetzt müssen die bestmöglichen Voraussetzungen geschaffen werden, damit die nachhaltige Nutzung des Bestandes in unseren Städten und Dörfern zum neuen Standard wird.

 

Normen und Bauordnungen sind vor allem auf den Neubau ausgerichtet. Der Bestand stellt aber alle am Bau Beteiligten vor andere Herausforderungen. Es braucht daher ein neues Fundament aus flexibleren Regelwerken, neuen Herangehensweisen und innovativen Lösungsansätzen. Für die geplante Überarbeitung der Landesbauordnung heißt das konkret: Die Umnutzung und der Umbau müssen vereinfacht werden. Abweichungen von zu starren Regelungen müssen grundsätzlich erlaubt werden, beispielsweise bei Abstandsflächen.