Köbler: „Das Land Rheinland-Pfalz und die Stadt Mainz werden sich zügig darum kümmern, dass die Belastungen der Menschen durch die nötige Brückensperrung gemildert werden. Die Ausweitung des Öffentlichen Nahverkehrs nach Wiesbaden sowie zusätzliche Fahrten der Rheinfähren bei Ingelheim und Bingen sichert zumindest das Mobilitätsangebot für Pendlerinnen und Pendler. Dafür danke ich allen Beteiligten.“ Blatzheim-Roegler: „Wenn es nach der Landes-CDU geht, sind wir morgen daran schuld, wenn es regnet. Voreilige Schlüsse zu ziehen, ohne den Grund für die Risse zu kennen, ist unprofessionell. Julia Klöckner meint, in einer Art Ferndiagnose festgestellt zu haben, dass die Risse von der fehlenden Instandhaltung herrühren, für die sie die Landesregierung verantwortlich macht. Ihre Kritik geht wohl in Richtung Bundesverkehrsministerium, denn zuständig wäre dafür Alexander Dobrindt.“
Schiersteiner Brücke
Zur heutigen Aktuellen Stunde im Landtag von Rheinland-Pfalz erklärt die verkehrspolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion, Jutta Blatzheim-Roegler:
„Der Bauunfall auf der Schiersteiner Brücke hätte auch auf jeder anderen Baustelle passieren können. Allerdings sind die Folgen hier viel gravierender. Die Pendlerinnen und Pendler sollen, wenn es für sie möglich ist, auf Bus und Bahn umsteigen. Dafür haben wir die Verbindungen rings um Mainz deutlich verstärkt. Wir haben mehr Züge aufs Gleis gebracht und an die S-Bahnen zusätzliche Waggons angehängt. Mit Unterstützung des Landes wurden zudem die Fährverbindungen verstärkt, zwischen Niederwalluf und Budenheim sogar kurzfristig eine neue Verbindung geschaffen. Auch im Stadtgebiet wurde durch veränderte Ampelschaltungen, Optimierungen beim Busverkehr und Planänderungen an vielen Baustellen etwas Druck genommen. Außerdem hat sich gezeigt, dass viele Autofahrerinnen und Autofahrer flexibel auf die Sperrung reagieren und außerhalb der Hauptverkehrszeiten fahren. Das entlastet zusätzlich die Lage auf den Straßen. Die Beseitigung der Unfallschäden an der Schiersteiner Brücke muss mit Hochdruck, aber unter Berücksichtigung aller Sicherheitsbelange vorangetrieben werden. Wir brauchen aber auch mehr Ehrlichkeit in der Verkehrspolitik. Wir haben heute nicht genug Geld, um die bestehenden Brücken und Straßen zu erhalten. Noch mehr Brücken und noch mehr Straßen führen dazu, dass wir noch weniger Geld für die Sanierung oder den Ersatz von Brücken zur Verfügung haben. Daher muss ganz grundsätzlich gelten: Erhalt vor Neubau! Wer jetzt mehr Brücken fordert, streut den Menschen Sand in die Augen. Weder ist heute das Geld für den Neubau da, noch können wir uns in 30 Jahren die umfangreichen Sanierungen leisten. Die Schiersteiner Brücke zeigt: Es ist Schluss mit Wünsch-dir-Was.“