„Wer mit lebenden Tieren handelt, muss nachweisen können, dass bei der Zucht und Haltung das Tierwohl im Vordergrund steht. Denn immer wieder geraten Verbraucherinnen und Verbraucher vor allem über Onlineportale an kriminelle Vermehrerkartelle, für die allein das Geld zählt. Die Tiere haben in ihrem kurzen Leben häufig nur Leid erfahren und sind nach einer tagelangen Reise ohne Futter und Wasser dem Tode nah. Nicht selten kommen sie ungeimpft und schwerkrank in ihrem neuen Zuhause an. Für die Besitzerinnen und Besitzer entstehen hohe Tierarztkosten, im schlimmsten Fall stirbt ihr neuer Schützling kurz nach der Ankunft.
Hier ist die Politik in der Verantwortung, die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um Tiere bestmöglich vor Missbrauch und Quälerei zu schützen. Dafür braucht es drei wichtige Kontrollmechanismen: Erstens müssen Online-Handelsportale nach bundeseinheitlichen Kriterien zertifiziert sein, bevor Tiere dort zum Verkauf angeboten werden dürfen. Zweitens muss es eine Verpflichtung zur Kennzeichnung für alle Anbieterinnen und Anbieter geben, auch für Privatpersonen, damit eindeutig nachvollziehbar ist, wer die Tiere auf den Plattformen verkauft. Alle angebotenen Tiere müssen registriert, Hunde und Katzen verpflichtend gechipt sein. Drittens muss eine unabhängige Fachkommission überwachen, dass diese Vorgaben eingehalten werden und, wenn nötig, Sanktionen verhängen können.
Wir sind deshalb froh, dass die Koalitionsfraktionen die Landesregierung mit dem heutigen Antrag dazu auffordern, sich im Bundesrat für eine nationale und umfassende Lösung stark zu machen.“