Presse

Energiewendekongress im Landtag: Grüne wollen mehr Parkplätze in Rheinland-Pfalz mit Solardächern überbauen

Im Rahmen des Kongresses Klimaschutz durch Energiewende begrüßten die GRÜNE Landtagsfraktion und die GRÜNE Kommunale Vereinigung Rheinland-Pfalz (GKomV) am 27. September 2025 rund 150 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft im rheinland-pfälzischen Landtag.

In Vorträgen, einer Podiumsrunde und bei einem „Markt der Möglichkeiten“ standen folgende Fragen im Fokus: Wie gelingt der schnellere Ausbau Erneuerbarer Energien? Welche Rolle spielen Kommunen, Verbände, Gewerkschaften und die Wirtschaft? Und wie lassen sich Klimaschutz und gute Arbeit miteinander in Einklang bringen?

Staatsministerin Katrin Eder hob in ihrer Keynote hervor, dass bereits versiegelte Flächen künftig noch konsequenter zur Stromerzeugung durch Photovoltaik genutzt werden sollten. Gerade Parkplätze böten hier erhebliches Potenzial und müssten verstärkt mit Solaranlagen überbaut werden. In der kommenden Legislaturperiode solle daher das Landessolargesetz angepasst werden. Dort gilt derzeit für neue Parkplätze ab 50 Stellplätzen eine PV-Pflicht, künftig könnte sie dann bereits ab 20 Stellplätzen greifen. Auch größere Bestandsparkplätze sollten unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit stärker einbezogen werden. So ließe sich zusätzlicher Raum für die Energiewende erschließen, ohne neue Flächen zu versiegeln.

Pia Schellhammer, Vorsitzende der GRÜNEN Landtagsfraktion, begrüßt diesen Ansatz: „Mit diesem Schritt können wir den Ausbau der Erneuerbaren beschleunigen, die regionale Wertschöpfung stärken und den Klimaschutz im Land weiter voranbringen.“

Prof. Volker Quaschning von der HTW Berlin machte in seiner Keynote deutlich, dass die Menschheit mit der Klimakrise ihre eigene Lebensgrundlage aufs Spiel setzt: Temperaturanstiege, Hitzetote, Einbrüche in der Landwirtschaft und steigende Meeresspiegel bedrohten die Zivilisation. Er forderte eine schnelle und intelligente Energiewende mit mehr Erneuerbaren, effizienten Technologien wie Wärmepumpen und E-Autos sowie einer entschlossenen Politik, die die besten Lösungen voranbringt.

An der Podiumsdiskussion beteiligten sich neben Prof. Volker Quaschning auch Dr. Simone Peter (Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energien e. V.), Michael Blug (Landesbezirksleiter ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland), Oliver Saling (Landesinnungsmeister des Fachverbands Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Rheinland-Rheinhessen) sowie Staatsministerin Katrin Eder. Im Zentrum der Diskussion standen klare gesetzliche Rahmenbedingungen für die Energiewende, verlässliche Förderpolitik sowie Fragen von Akzeptanz und Beteiligung. Dabei wurde deutlich: Klimaschutz kann nur gelingen, wenn Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam Verantwortung tragen.

Fabian Ehmann, klimaschutzpolitischer Sprecher der Fraktion, erklärt abschließend: „Unser Klimaschutzkongress hat deutlich gemacht, wie groß das Engagement für Klimaschutz und Energiewende in Rheinland-Pfalz ist. Unser Bundesland kennt schon heute viele Geschichten des Gelingens. Diese Dynamik müssen wir verstärken. Unser Ziel ist es, bei der Energiewende Vorreiter zu bleiben und Innovationen made in Rheinland-Pfalz über die Landesgrenzen hinaus zum Durchbruch zu verhelfen.“