Eine Pendlerin aus Nieder-Olm zahlt bisher 127,10 Euro im Monat für ihre Strecke nach Mainz. Mit dem Deutschlandticket nur 58 Euro. Das ist weniger als die Hälfte – und bedeutet nicht nur finanzielle Entlastung, sondern auch neue Möglichkeiten: Nach Feierabend spontan zum Konzert nach Wiesbaden oder zu Verwandten in ganz Deutschland – ohne Tarifchaos, ohne zusätzliche Kosten.
Genau dafür steht das Deutschlandticket: Es macht Mobilität einfacher, günstiger und gerechter. Und es entlastet Millionen Menschen im Alltag. Allein in Rheinland-Pfalz nutzt heute jede:r Fünfte dieses Ticket.
Ein Grüner Erfolg: Wie das Deutschlandticket möglich wurde
Die Bilanz ist eindeutig: Das Deutschlandticket ist eine der größten verkehrspolitischen Errungenschaften der letzten Jahre. Und es war BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, die diesen Fortschritt auf Bundesebene angestoßen haben. Während andere auf den Tankrabatt setzten, haben wir mit dem 9-Euro-Ticket die Grundlage geschaffen – daraus ist das heutige Deutschlandticket entstanden.
Ein Angebot für 1,3 Millionen Pendler:innen in Rheinland-Pfalz, das bezahlbar, klimafreundlich und alltagstauglich ist. Studien zeigen: 12 bis 16 Prozent der Autofahrten wurden auf Bus und Bahn verlagert – insbesondere auf Strecken um die 30 Kilometer. Das spart jährlich bis zu sieben Millionen Tonnen CO₂.
„Das Deutschlandticket ist ein sozialpolitischer Fortschritt, ein klimapolitischer Durchbruch und ein Schub für den ÖPNV“, so Pia Schellhammer am 10. September 2025 im Landtag.
Unsere Forderung ist klar: Dieses Ticket muss bleiben. Dauerhaft. Bezahlbar. Verlässlich.
Kritik an der Blockadehaltung des Bundes
Doch ausgerechnet die Bundesregierung gefährdet dieses Erfolgsmodell. Verkehrsminister Patrick Schnieder und Finanzminister Lars Klingbeil schaffen es nicht, die langfristige Finanzierung zu sichern. Der Bundesanteil ist seit Einführung bei 1,5 Milliarden Euro gedeckelt, obwohl der Bedarf längst bei mindestens 3,5 Milliarden Euro jährlich liegt.
Sollte der Bund bei dieser Haltung bleiben, drohen entweder Preiserhöhungen oder Leistungskürzungen – beides wäre fatal. Gerade für Menschen mit niedrigem Einkommen, junge Menschen und Ältere wäre das ein herber Rückschritt in der sozialen Teilhabe.
„Im Koalitionsvertrag wurde ein stabiler Preis bis 2028 versprochen – soll das jetzt wieder nur auf dem Rücken der Länder ausgetragen werden?“, fragte Pia Schellhammer im Landtag.
Unsere Forderung ist eindeutig: Der Bund muss jetzt liefern. Keine Axt ans Deutschlandticket – sondern eine faire und dauerhafte Finanzierung.
Doppelmoral der CDU: Forderungen ohne Rückhalt
Besonders widersprüchlich zeigt sich die Haltung von CDU-Fraktionschef Gordon Schnieder. In Rheinland-Pfalz fordert er ein kostenloses Deutschlandticket für alle Schüler:innen – doch auf Bundesebene riskiert sein Bruder, Bundespolitiker Patrick Schnieder, mit seiner Blockade die komplette Finanzierung des Tickets.
„Herr Schnieder, wenn Sie ein kostenloses Schülerticket wirklich wollen, dann sprechen Sie mit Ihrem Bruder. Ohne stabile Finanzierung ist das alles nur heiße Luft“, so Schellhammer.
Ein kostenloses Schülerticket ist ein wichtiges Ziel – aber es braucht solide Grundlagen. In Zeiten unklarer Finanzierungszusagen vom Bund lässt sich keine verlässliche Bildungs- und Mobilitätspolitik gestalten. Wer ernsthaft investieren will, muss auch bereit sein, dafür Verantwortung zu übernehmen.
Ausbau statt Rückschritt
Katrin Eder, Mobilitätsministerin von Rheinland-Pfalz, wird sich bei der Sonder-Verkehrsministerkonferenz am 18. September in München erneut für eine nachhaltige Finanzierung über 2026 hinaus starkmachen. Das ist der Ansatz, den es jetzt braucht: Konzepte mit Weitblick statt populistischer Forderungen ohne Deckung.
Die GRÜNEN wollen nicht nur den Bestand sichern, sondern auch die Zukunft gestalten:
- Ein deutschlandweites Schülerticket – unabhängig vom Schulweg
- Ermäßigte Deutschlandtickets für Azubis, Studierende und Freiwilligendienstleistende
Beides ist nur möglich mit einem verlässlich abgesicherten Ticket. Ohne Finanzierungszusage bleibt jeder weitere Schritt eine Luftnummer.
„Wir brauchen keine neuen Sonderkonferenzen, sondern Klarheit: Der Bund muss verbindlich handeln – nicht nur bis 2026, sondern langfristig.“
Geld ist da – wenn man will
Es ist ein fatales Signal, wenn der Bund bei einem Projekt, das Millionen Menschen entlastet, den Geldhahn zudreht – während Milliarden für Maskendeals oder die Mautpleite verschwendet wurden:
- Deutschlandticket: 3 Mrd. Euro/Jahr (1,5 Mrd. Bund, 1,5 Mrd. Länder)
- Schadensersatz Maskendeals Jens Spahn: bis zu 3 Mrd. Euro
- Maut-Schaden: 270 Mio. Euro
„Für verfehlte Infrastrukturprojekte ist Geld da – aber für die Zukunft unserer Mobilität soll nichts übrig sein? Das passt nicht zusammen.“
Wenn die CDU wirklich eine gerechte Mobilitätspolitik will, sollte sie die eigenen Kontakte in Berlin endlich nutzen – für mehr Zukunft, weniger Blockade.
Fazit: Das Deutschlandticket ist kein Luxus, sondern Notwendigkeit
Ein Ende des Deutschlandtickets wäre ein Rückfall in die Tarif-Kleinstaaterei, mit komplizierten Abo-Modellen und überhöhten Preisen. Das wäre ein politisches Armutszeugnis.
Die GRÜNEN in Rheinland-Pfalz kämpfen weiter dafür, dass das Ticket bleibt – und dass es ausgebaut wird. Doch dafür braucht es Verlässlichkeit vom Bund.
„Dieses Ticket ist mehr als ein Fahrschein – es ist ein Symbol für soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und moderne Infrastrukturpolitik.“
Landtagsrede
Deutschlandticket sichern: Bezahlbare Mobilität braucht Verlässlichkeit
Das Deutschlandticket ist ein sozialer und klimapolitischer Fortschritt – doch der Bund gefährdet seine Zukunft. Rheinland-Pfalz zeigt, wie es besser geht.
Florian Sparwasser
Pressesprecher
Tel.: 06131 / 208 3130
E-Mail