Weibliche Genitalverstümmelung darf kein Tabuthema mehr sein

Anlässlich des 11. Internationalen Tags gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar 2014 erklärt Anne Spiegel, Frauenpolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz:
„Nach wie vor ist die Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung weltweit verbreitet. Sie stellt eine schwere Menschenrechtsverletzung dar. Leider wird diese meist kulturell verankerte Beschneidung weiblicher Genitalien auch in Deutschland praktiziert. Ohne medizinische Gründe wird bei jungen Mädchen und Frauen ein lebensgefährlicher und fast immer dauerhaft schmerzhafter Eingriff durchgeführt. Seit Jahrzehnten kämpfen Menschen- und Frauenrechtsorganisationen weltweit dafür, dass diese Grausamkeit nicht mehr praktiziert wird.
Es ist wichtig, dass dieses Thema in der Gesellschaft enttabuisiert wird. In den letzten 10 Jahren hat sich einiges bewegt, die weibliche Genitalverstümmelung wurde international als schwere Straftat und Diskriminierung anerkannt. Doch das Thema bleibt in Deutschland weiterhin ein Tabu. Dabei sind schätzungsweise 6.000 Mädchen in Deutschland von Genitalverstümmelung bedroht. Wir wollen diesen Gedenktag der UN-Menschenrechtskonvention dazu nutzen, das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen.
Nur wenn ein Bewusstsein für die Schwere des Verbrechens vorhanden ist, kann die weibliche Genitalverstümmelung effektiv bekämpft werden. Die grüne Landtagsfraktion nimmt das Ziel der Enttabuisierung sehr ernst und will ihren Beitrag dazu leisten.
Im Juni dieses Jahres werden wir deshalb die Wanderausstellung „Sie versprachen mir ein herrliches Fest...“ von TERRE DES FEMMES e.V. zu weiblicher Genitalverstümmelung im Foyes des Mainzer Abgeordnetenhauses präsentieren.
In der Zeit vom 03.-26. Juni 2014 werden interessierte Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, sich diese sehr interessante Ausstellung anzuschauen und sich über die Problematik anhand sorgfältig ausgewählten Informations- und Bildmaterials zu informieren.
Mehr Informationen zu der Ausstellung finden Sie hier

Dr. Claudius Ruch
stv. Pressesprecher

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