Verkehrswendekongress: GRÜNE Fraktion fordert jeweils 20 Prozent Anteil für ÖPNV und Rad
„Wir haben bei unserem Kongress eine große Dynamik und Aufbruchsstimmung erlebt. Alle anwesende Gäste und Verbände sahen die Dringlichkeit einer grundlegenden Wende in der Verkehrspolitik. Die Expertinnen und Experten, unter ihnen der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann sowie Dr. Weert Canzler vom Wissenschaftszentrum Berlin, haben uns bestätigt, dass vor dem Hintergrund von Klimakrise, Luftverschmutzung und Lärmbelastung ein massiver Ausbau des Radverkehrs sowie des öffentlichen Nahverkehrs dringend geboten und auch absolut machbar ist.
Um die Verkehrswende ins Rollen zu bringen, wollen wir landesweit für den öffentlichen Nahverkehr und den Radverkehr in den kommenden Jahren einen Anteil von jeweils 20 Prozent erreichen. Gegenüber dem aktuellen Anteil von jeweils acht Prozent würde das eine enorme Verbesserung des Mobilitätsangebots im Land bedeuten. Dieses ambitionierte Ziel ist laut Expertenmeinung in den kommenden Jahren mit dem nötigen politischen Willen durchaus realistisch.“
Jutta Blatzheim-Roegler, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion, ergänzt:
„Voraussetzung für das Gelingen der Verkehrswende ist ein konsequenter Ausbau der Infrastruktur insbesondere für das Fahrrad und die Bahn sowie eine zunehmende Digitalisierung und Vernetzung der verschiedenen Mobilitätsangebote. Günstige Fahrpreise sowie ein Ticket für alle Angebote im öffentlichen Nahverkehr mit einem einheitlichen Tarif sind unabdingbar, damit die zusätzlichen Mobilitätsangebote flächendeckend gut angenommen werden. Das Engagement des Landes Baden-Württemberg kann hier Vorbild sein.“
Hintergrund:
Die GRÜNE Landtagsfraktion hatte für den vergangenen Samstag zahlreiche Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Mobilität zu einem Verkehrswendekongress in den Plenarsaal des Landtags eingeladen. In Vorträgen und Workshops gaben Referentinnen und Referenten wie der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann oder Dr. Weert Canzler vom Wissenschaftszentrum Berlin einen Einblick in den Status Quo der Mobilität und zeigten Entwicklungsmöglichkeiten für die Mobilität der Zukunft auf, etwa im Hinblick auf alternative Antriebe oder die Rolle der autonomen Mobilität. Abgerundet wurde das Programm durch einen „Markt der Mobilität“ mit Ständen verschiedenster Anbieter, vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) bis zum Verkehrsclub Deutschland (VCD).