Umwelt- und Energieausschuss: Norwegen treibt Energiewende voran

Der Umwelt- und Energieausschuss des Landtages tauschte sich im Rahmen einer viertägigen Reise nach Oslo mit wesentlichen Akteuren der norwegischen Energiebranche aus. Hierzu äußert sich der energiepolitische Sprecher der GRÜNEN-Landtagsfraktion, Andreas Hartenfels:

„Unsere Reise hat eindrucksvoll gezeigt, welche Vorreiterrolle Norwegen in vielen Bereichen bei der Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien einnimmt. Daran können und sollten wir uns in Deutschland, aber auch in Rheinland-Pfalz, ein Beispiel nehmen.

Um die Energiewende in Europa voranzutreiben, sind nicht nur einzelstaatliche Bemühungen nötig, sondern auch Maßnahmen und Kooperationen über Landesgrenzen hinaus. Dazu zählt unter anderem der weitere Ausbau von Stromverbindungstrassen von und nach Norwegen. Im Jahr 2020 wird die sogenannte Nordlinkverbindung zwischen Schleswig-Holstein und Norwegen fertiggestellt: Ein Projekt, das für ein Stromaustauschpotenzial mit 1.400 Megawatt Leistung sorgt, um deutschen Wind- und Solarstrom in trockenen Sommerzeiten nach Norwegen zu transportieren, wenn dort weniger Wasserkraft zur Verfügung steht. Umgekehrt wird in windschwachen Zeiten Wasserkraftstrom von Norwegen nach Deutschland geführt. Bis 2021 werden von Norwegen aus rund 9.000 Megawatt Austauschkapazität zu umliegenden Ländern geführt.

Auch in Sachen E-Mobilität geht Norwegen mit gutem Beispiel voran: Da dort die Stromproduktion schon heute zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie läuft, werden auch elektrisch betriebene Fahrzeuge stark gefördert. Aktuell liegt der Anteil der Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen oder Hybriden bei 45 Prozent – Tendenz steigend.

Norwegens Unternehmen können eindrucksvoll die Wertschöpfungspotenziale der Energiewende nutzen und schaffen so zukunftsfeste Arbeitsplätze. Unsere amtierende Bundesregierung dagegen gibt völlig unnötig unseren Kompetenzvorsprung im Bereich der erneuerbaren Energien auf. Wir brauchen in Deutschland deshalb dringend eine Überarbeitung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), die kurzfristige Umsetzung von Sonderausschreibungen für Wind- und Solarkraft und vor allem den Ausstieg aus der Kohlestromgewinnung.“

Dr. Claudius Ruch
stv. Pressesprecher

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