Schlummerndes Potenzial: Artenschutz unter Stromleitungen

Mit einer Kleinen Anfrage hat der umweltpolitische Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion, Andreas Hartenfels, die Landesregierung zum aktuellen Stand der ökologischen Flächennutzung unter Hochspannungsleitungen befragt. Die Antwort kommentiert er wie folgt:

„Freilandstromleitungen, wie sie auf einer Länge von mehreren tausend Kilometern durch Rheinland-Pfalz verlaufen, können Lebensräume für Tiere und Pflanzen bieten. Hier schlummert Potenzial: Denn die Flächen unter diesen Stromtrassen dürften zusammengenommen größer sein als die gesamte Weinbaufläche von Rheinhessen, und die Möglichkeiten für den Natur- und Artenschutz sind hier noch lange nicht ausgeschöpft. Gerade in den überspannten Waldgebieten können durch eine gezielte, fachgerechte und ökologische Pflege hochwertige Biotope für Vögel wie die Goldammer oder Dorngrasmücke entstehen. Aber auch an den bis zu 25 Quadratmeter großen Fundamenten der Strommasten lassen sich Lebensräume für viele Arten schaffen – zwischen Feldern und Weinbergen, mitten in unserer Kulturlandschaft. An ihnen gedeihen insektenfreundliche Hochstauden und Heckengewächse wie der Weißdorn und auch Zauneidechsen oder das mittlerweile stark gefährdete Rebhuhn halten sich dort gerne auf.“

 

Hintergrund:

Der Erhalt der Artenvielfalt kann und sollte an vielen Stellen in unserer bestehenden Infrastruktur berücksichtigt werden. Wie aus der Antwort auf die Kleine Anfrage von Andreas Hartenfels deutlich wird, sind hier vor allem die Netzbetreiber gefordert, Biotope nach einer Sanierung, Erweiterung oder einem Ausbau der bis zu 60 Meter hohen Freilandtrassen wiederherzustellen oder im Sinne der Artenvielfalt weiterzuentwickeln. Dieses sogenannte ökologische Trassenmanagement (ÖTM) wurde von der Deutschen Umwelthilfe entwickelt und wird bereits stellenweise von Netzbetreibern umgesetzt.

 

Die Kleine Anfrage des Abgeordneten Andreas Hartenfels und die Antwort der Landesregierung finden Sie hier.

Dr. Claudius Ruch
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