Rad und ÖPNV: Kombinierte Nutzung braucht bessere Infrastruktur und mehr Kapazitäten

Anlässlich der Beantwortung der Mündlichen Anfrage „Multimodale Angebote für den Radverkehr in Rheinland-Pfalz“ durch die Landesregierung erklärt Jutta Blatzheim-Roegler, verkehrspolitische Sprecherin:

„Immer mehr Menschen nutzen auf dem Weg zur Arbeit oder in ihrer Freizeit nicht mehr ausschließlich ein Verkehrsmittel, sondern fahren mit dem Rad zum Bus oder nutzen das Rad von der Bahn nach Hause. Für die umweltfreundlichen Verkehrsträger Rad und ÖPNV bedeutet die kombinierte Nutzung eine starke Aufwertung. Daher müssen wir auch politisch tätig werden und Angebote fördern, die den veränderten Ansprüchen Rechnung tragen.

Die Antwort der Landesregierung auf unsere Anfrage zeigt, dass die Fahrradmitnahme nicht in allen Verkehrsverbünden zu allen Tageszeiten möglich ist und häufig Gebühren erhoben werden. Im Zuge der Novellierung des Nahverkehrsgesetzes setzen wir uns dafür ein, dass die Fahrradmitnahme durchgehend und durchgehend kostenlos ermöglicht wird. Die äußerst beschränkten Kapazitäten für die Fahrradmitnahme bremsen bislang viele Bürgerinnen und Bürger aus, die den ÖPNV und das Rad morgens zum Pendeln, beispielsweise zur Arbeit, nutzen möchten. Der wenige Platz ist zudem immer wieder Ursache von Konflikten zwischen Fahrgästen mit Fahrrad und anderen Fahrgästen. Es muss aber für alle Fahrgäste ausreichend Platz im ÖPNV vorhanden sein. Eine deutliche Aufstockung der Kapazitäten gerade für das Rad ist daher dringend nötig.

Neben dem Ausbau der Radwege fördert das Land auch Fahrradabstellanlagen als auch abschließbare Fahrradboxen an Haltestellen. Zusammen mit den Koalitionspartnern wollen wir prüfen, wie wir die Kommunen unterstützen können, diese Angebote noch stärker und vereinfacht in Anspruch zu nehmen. Wir setzen uns darüber hinaus dafür ein, dass landesweit Mobilitätspunkte zur verknüpften Nutzung geschaffen werden, angefangen beim ÖPNV bis hin zum Car- und Bikesharing.

Eine besondere Vereinfachung der vernetzten Mobilität wird in Zukunft durch eine zentrale Mobilitätsplattform geschaffen. Mit Hilfe einer Online-Karte wird dann einfach zu erkennen sein, wie man mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln von A nach B kommt. Auch der Radroutenplaner soll dort integriert werden. Für die schnelle und unkomplizierte Nutzung sollten in das geplante E-Ticket aus unserer Sicht neben dem ÖPNV auch Car- und Bikesharing-Angebote integriert werden. Mit der Mobilitätsplattform wird hierfür bereits ein Anfang gemacht.“

Dr. Claudius Ruch
stv. Pressesprecher

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