Cattenom: ein Spiel mit dem Feuer

Zur Ankündigung seines Direktors, das AKW in Cattenom so lange zu betreiben, wie es eine Genehmigung der Atomaufsicht erhält, erklärt Jutta Blatzheim-Roegler, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und anti-atompolitische Sprecherin:

„Im vergangenen Jahr gab es in Cattenom laut EDF trotz Modernisierungsmaßnahmen 52 Störfälle. Die französische Atomaufsicht sagt, dass einige von ihnen Auswirkungen auf die Sicherheit des Atomkraftwerks hatten, unter anderem weil Leitungen der Notstromaggregate nicht erdbebensicher seien. Cattenoms Kraftwerksleiter Thierry Rosso hat trotzdem heute angekündigt, dass Cattenom so lange weiter Strom produziert, wie es die Genehmigung der französischen Atomaufsicht erhält. Reaktor 1 hat diese Genehmigung aktuell bis ins Jahr 2026.

Jeder Tag, den Cattenom länger am Netz bleibt, ist ein Spiel mit dem Feuer. Die Menschen in der Region Eifel-Mosel-Hunsrück verlangen seit langem unisono und parteiübergreifend, den Schrottreaktor vom Netz zu nehmen. Es gibt unzählige Beschlüsse von Stadträten und Kreistagen dazu und Apelle von Bürgermeistern und Landräten, die sich in Nachbarschaft der französischen und belgischen AKWs nicht sicher fühlen. Wenn es auf diplomatischem Wege nicht gelingt, muss Cattenom juristisch der Stecker gezogen werden. Die Landesregierung ist daher mit der Prüfung einer Klage gegen Cattenom auf dem richtigen Weg. Von der Bundesregierung verlange ich endlich ausreichend diplomatischen Druck, um eine schnellstmögliche Abschaltung von Cattenom zu erreichen.“

Dr. Claudius Ruch
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